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Salzgitter - "Die Rache des Dramatikers - Das Stück "Wer hat Agatha Christie ermordet ?" gefällt in der Schulaula. Zu erwarten war eine ältliche Dame wie Miss Marple und entsprechendes altenglisches Ambiente. Doch das Stück „Wer hat Agatha Christie ermordet?“, dass das Tourneetheater Fürth vor 300 Besuchern in der Aula des Gymnasiums Salzgitter-Bad bot, überraschte nicht nur inhaltlich. Das Drama aus der Feder von Tudor Gates in einer Bearbeitung von Thomas Rohmer ist auch formell ein Duell, keine Tätersuche. Es geht um den frustrierten und auf Rache sinnenden Dramatiker John (Stefan Bockelmann). Er plant bis ins letzte Detail einen Mord. Bockelmann stellt den cleveren, durchtriebenen Theatermenschen in Mimik und Körpersprache glaubhaft dar. Sein eher unbeholfen daherkommender Kontrahent ist der Theaterkritiker Arthur Christie (Thomas Rohmer). Erst hier erschließt sich der vermutlich bewusst in die Irre führende Titel des Stückes. Theaterkritiker Christie wird von Freunden nämlich auch als „Agatha“ bezeichnet. Die Bühne der Aula war auf etwa die Hälfte reduziert, was etwas an den Stil einer barocken Guckkastenbühne erinnerte. Raffiniert dekoriert, mit stoffbespannten Wänden und wenigen Möbelstücken im modernen, typisch britischen Stil rückte sie so den Betrachter atmosphärisch nach England. Über die gesamte Dauer des Dramas war das Ende offen. Und das machte dieses Stück so kurzweilig und spannend. Immer wieder änderte der vom Mord besessene Dramatiker John die Richtung und die in seiner Fantasie beschriebenen Wege für den Rachefeldzug. Die meiste Zeit glaubte nicht nur der Zuschauer, sondern auch der Theaterkritiker Christie, der vermeintlich betrogene Ehemann John will Rache an seinem Nebenbuhler. Wer hätte ahnen können, dass am Ende kein gehörnter Gatte, sondern der homosexuelle Dramatiker genüsslich Rache am Kritiker üben will? Arthur hatte in schöner Regelmäßigkeit Johns Stücke verrissen. Die gleichmäßig aus dem Hintergrund eingespielten Ton- und Musiksequenzen erzeugten darüber hinaus eine besondere, sehr stimmige Bühnenatmosphäre. Mit nur zwei Darstellern eine solche Leistung abzuliefern – Respekt. "
Salzgitter Zeitung, Gabriele Knoll-Policha, 18.01.2016
Bergen - "Subtiler Mord begeistert Berger Theaterbesucher. Thomas Rohmer und Stefan Bockelmann von den Theatergastspielen Fürth brillierten am Freitagabend in ihren Rollen rund um den Mord an Agatha Christie.
Einen besonderen Theaterabend verschafften die Theatergastspiele Fürth den Zuschauern aus Bergen und Umgebung am Freitagabend. Auf Einladung des Berger Kulturkreises gastierte das Ensemble im Stadthaus mit dem Stück „Wer hat Agatha Christie ermordet?“. Angekündigt als Psychothriller aus der Feder von Tudor Gates, fesselte es bereits von Anfang an. Allerdings geht es gar nicht um die bekannte britische Krimiautorin Agatha Christie. Sie wurde nicht ermordet, sondern
starb vielmehr hochgeehrt bereits 1976 im Alter von 86 Jahren. Im Stück, das von zwei Darstellern umgesetzt wird, ist einer der beiden Protagonisten der Theaterkritiker Arthur Christie. Sein Spitzname ist „Agatha“ und er verreißt in seinen Kritiken Theaterstücke. Rache für Verriss: Betroffen davon ist John, der diese Verrisse schließlich nicht mehr hinnehmen will und deshalb auf Mord sinnt. Er lädt den Kritiker zu einem wahren „Showdown“ ein, jedoch nicht wie im Western mit schweren Colts,
sondern durch eine viel subtilere Art. Die ist jedoch genauso wirksam, denn am Ende ist „Agatha“ Christie tot und die
Frage nach seinem Mörder offenkundig beantwortet, schließlich erlebt das Publikum den Mord mit. Dennoch gibt es einen überraschenden Schluss. Morbide Stimmung: Das Stück spielt nur in einem Raum, der modern-sachlich eingerichtet ist. Durch die etwas karge Ausstattung wird automatisch die Aufmerksamkeit auf die Worte gerichtet, mit denen sich die beiden Protagonisten duellieren. Eingangs gibt es ein längeres, teilweise sogar flaches Wortgeplänkel, das die Zuschauer in die komplexe Situation einweist. Vorher schon, noch bevor sich der Vorhang hebt, wird durch das dumpf-dröhnend abgespielte
Lied „Twist in My Sobriety“ von Tanita Tikaram eine nahezu morbide Stimmung erzeugt, die unterschwellig die gesamte
Handlung bis zur Schlusspointe begleitet. Regiekniff: Die geringen Aktionen der Handlung werden durch einen Regiekniff aufgelockert, indem die beiden Akte in fünf Bilder unterteilt sind. Damit wird das düstere Thema flüssiger, die Spannung wird
gekonnt aufrecht erhalten und das Vergnügen an den sprachlichen Auseinandersetzungen bleibt die gesamte Dauer über
groß. Eingespieltes Duo: Natürlich liegt das in erster Linie an den beiden Schauspielern Stefan Bockelmann und Thomas Rohmer, der auch für die Regie verantwortlich ist und der den Kritiker darstellt. Dass beide aufeinander abgestimmt sind und
als eingespieltes Team agieren, lässt keine Fehler aufkommen. Ihre Souveränität wird durch eine kleine ungeplante Szene
deutlich. Als im Saal während der Aufführung ein Handy läutet, wendet sich Stefan Bockelmann gelassen an den Zuschauer:
„Gehen Sie ruhig dran, wir warten so lange“. Gelächter und Beifall. Das Stück geht nahtlos weiter. Nach gut eineinhalb Stunden ist klar, wie „Agatha“ Christie zu Tode gekommen ist. Der begeisterte Schlussapplaus ist lang und und ruft die Schauspieler
mehrfach zurück auf die Bühne. "
Cellesche Zeitung, gen, 18.01.2016
Bergen - "Der Frage "Wer hat Agatha Christie ermordet?" ging das gleichnamige Theaterstück der Theatergastspiele Fürth am Freitagabend im Berger Stadthaus auf den Grund. Die beiden Schauspieler Stefan Bockelmann und Thomas Rohmer harmonierten miteinander und brachten die Zuschauer mit ihren Fähigkeiten zum Mitfiebern und Lachen. Der überraschende Schluss krönte das mitreißende Stück."
Cellesche Zeitung, Michael Schäfer, 19.01.2016
Hanau - "Perfekt inszenierter Mord in Wilhelmsbad. Psychothriller "Wer hat Agatha Christie ermordet?" mit überraschenden Wendungen. Thomas Rohmer und Stefan Bockelmann lieferten sich ein mitreißendes Psychospiel.
Das perfekte Verbrechen ist in Literatur, Film und auf den Theaterbühnen schon immer ein beliebtes und im besten Fall spannendes Sujet, das die Zuschauer mit dem nötigen Thrill und unvorhersehbaren Wendungen in seinen Bann schlägt. Eine gelungene Umsetzung dieses Themas präsentierten nun die Theatergastspiele Fürth in Zusammenarbeit mit dem Comoedienhaus Wilhelmsbad unter Regie von Thomas Rohmer mit dem Zwei-Personen-Psychothriller "Wer hat Agatha Christie ermordet?" des Briten Tudor Gates an zwei Abenden in Folge im historischen Theatersaal des Comoedienhauses.
Bockelmann kennt man in Hanau nicht nur aus der RTL-Soap "Unter Uns", denn er stand bereits als Wolf im "Rotkäppchen" bei den Brüder Grimm Festspielen hier auf der Bühne. Thomas Rohmer war im vergangenen Jahr im Comoedienhaus mit der Komödie "Patrick 1,5" zu Gast. Gemeuchelt wurde auf der Bühne allerdings nicht die bekannte Kriminalautorin, wie der Titel "Wer hat Agatha Christie ermordet?" vermuten ließ. Der Leiter der Theatergastspiele Fürth, Thomas Rohmer und Bockelmann lieferten sich stattdessen ein mitreißendes Psychoduell im Kammerspielstil, bei dem Rohmer als Theaterkritiker Arthur Christie schnell in die Rolle des hilflosen Opfers gedrängt wurde, dass sich den perfiden Plänen des Dramatikers John Terry ausgeliefert sieht. Denn John ist frustriert - den wahren Grund erfährt der Zuschauer erst viel später - und sinnt auf Rache, weshalb er bis ins letzte Detail einen Mord geplant hat. Bockelmann überzeugte als maliziöser und durchtriebener Theatermacher mit scharf sezierendem Sprachgestus und katzengleichem wendigen Körperausdruck. Im Gegenzug dazu stand die Rolle des eingeschüchterten unbeholfenen Arthur Christie, den Rohmer einfühlsam und nicht ohne einen hauch Selbstironie verkörperte. Der kryptische Titel des Stückes erschloss sich schließlich auch im Laufe des Theaterabends: Theaterkritiker Arthur Christie wurde von Freunden nämlich als "Agatha" bezeichnet.
Noch bevor der Vorhang sich hob, enstand durch den Song "Twist in my Sobriety" von Tanita Tikaram eine dunkel-schaurige Stimmung, welche die Handlung bis zur Schlusspointe unterstrich. Die mit lila Stoff bespannten Wände und mit weißen Laken verhangenen Möbeln taten ihr übriges. Nach und nach lüftete der mordlustige John die Stoffe von den Sesseln und Tischen, im gleichen Maße, wie auch des Rätsels Lösung immer näher rückte, wobei das Ende über die gesamte Dauer des Dramas offen blieb. Immer wieder schlug der besessene Dramatiker in seiner eigenen Mord-Dramaturgie Haken.
Lange Zeit ließ John den Zuschauer und den Theaterkritiker Christie in dem Glauben, er wolle als vermeintlich betrogener Ehemann Rache an einem Nebenbuhler nehmen, der auch der Geliebte von Christie war. Und erst beim großen Finale wurde klar, dass John Terry kein gehörnter Gatte, sondern als homosexueller Dramatiker Rache an seinem Kritiker übt. Denn Arthur Christie hatte immer wieder in seinen Artikeln Johns Stücke verrissen - eine überraschende Schlusspointe für ein mitreißendes Stück und zwei stimmig besetzte Darsteller."
Hanauer Anzeiger, (anp/rb), 22.02.2016
REAKTIONEN VON VERANSTALTERN:
Guten Morgen Herr Rohmer,
Ich wollte Ihnen nochmal sagen dass es gestern eine wirklich gelungene Vorstellung war. Super inszeniert mit wirklich guten Ideen. Und nicht nur Herr Bockelmann war als Bösewicht überzeugend sondern auch ihre Rolle war einmalig gut. Ich finde Sie spielen auch immer auf ihre eigene Art und Weise ‎und das kommt bei den Besuchern sehr gut an. Sie sind in der Pause sehr gelobt worden.
Heute abend gehe ich von einem ziemlich vollen Haus aus und sicherlich begeisterten Zuschauern.
Sie können mir ja mal berichten.
Wünsche Ihnen beiden viel Erfolg heute Abend.
Wir arbeiten wirklich gerne mit Ihnen.
i. A. Sabine Oswald (Comoedienhaus Hanau) 20.02.2016