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PRESSESTIMMEN

REAKTIONEN

"Der Regenmacher" bot romantische Unterhaltung im Stadttheater ...

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Gummersbach - 

Während am Himmel über Gummersbach graue Wolken hingen, brannte in Texas die Sonne vom Himmel. Die Bühne des Stadttheaters wurde für die Aufführung des Stückes „Der Regenmacher“ zur Westernkulisse. Doch von staubigen Straßen und schießwütigen Helden war in der Aufführung des romantischen Stücks von N. Richard Nash, 1956 verfilmt mit Burt Lancaster und Katharine Hepburn, nichts zu sehen.

In der Inszenierung der Theatergastspiele Fürth (Regie: Thomas Rohmer) versetzt das Heim der texanischen Familie Curry die Zuschauer zurück in die Zeit der ersten Telefone und Glühlampen. Zwischen Holzwand, Grammophon und sauber gefalteter Tischdecke spielt die Geschichte über Liebe und Wahrheit. Eine Dürre hat das Land fest im Griff, und das Vieh stirbt dahin. Lizzie, die intelligente Tochter, droht als alte Jungfer zu enden. Vater Curry und seine Söhne Jim und Noah, die unterschiedlicher kaum sein könnten, versuchen ihre Schwester davon zu überzeugen, sich wie alle anderen jungen Damen zu verhalten.

Lizzie, gespielt von Magdalena Steinlein, die durch die ARD-Serie „Sturm der Liebe“ bekanntwurde, trifft das Publikum mit jeder ihrer Gesten mitten ins Herz. Überzeugend gelingt es ihr, ihre zerrissene Gefühlswelt bis in die hintersten Sitzreihen zu transportieren. Vater Curry, gespielt von Hartmut Schreier, zeigt Nachsicht mit der Unbezähmbaren, und während sich der ältere Noah (Florian Thunemann) für seine Familie verzweifelt verantwortlich fühlt, hat sein jüngerer Bruder Jim (Stefan Pescheck) nur Flausen im Kopf.

Als dann der geheimnisvolle „Regenmacher“ Bill Starbuck (Oliver Clemens) mit wallendem Ledermantel, Trommel und Zauberstock auf der Bildfläche erscheint und für 100 Dollar den Regen verspricht, ändert sich alles. Mit seiner charmanten Art wickelt er die Familie um den Finger. Doch da gibt es auch noch den gut aussehenden Hilfssheriff File (Max König).

Emotionsgeladen und hochexplosiv gehen die Szenen über die Bühne. Zwischen dem Büro des Sheriffs auf der einen Seite und der guten Stube der Familie auf der anderen steht eine Scheune, hinter deren Tor sich eine zärtliche Liebesszene anbahnt. Wie im richtigen Leben geht es um Ehrlichkeit, Liebe und um das, was wir wirklich sind. Der Regenmacher schafft es am Ende, Lizzie die Wahrheit zu sagen, der Hilfssheriff File bringt den Mut auf, seine Liebe zu gestehen, und sie entscheidet sich für das Gebot des Herzens.

Gelogen haben so einige in diesem Stück, doch am Schluss siegt die Wahrheit. Und was wäre echte Reue ohne Happy End? Donner, Regen und heftiger Applaus belohnen den Kampf um die Ehrlichkeit und vor allem die hervorragende Leistung der Schauspieler.

Kölnische Rundschau, Nadja Maria Schwendemann, 09.10.2017

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JUBEL UND STEHENDE OVATIONEN FÜR "DER REGENMACHER" IN GOCH 

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Große Gefühle im heißen Texas

Theatergastspiele Fürth zeigten "Der Regenmacher"

Erlangen Baiersdorf - Dank einer glänzenden Ensemble-Leistung haben die Theatergastspiele Fürth die Zuschauer in der Baiersdorfer Jahnhalle begeistert. Mit der Inszenierung des Broadway-Stücks "Der Regenmacher" ist Regisseur Thomas Rohmer ein großer Wurf gelungen. Trockener Humor, große Gefühle und fabelhafte Dialoge an einem unvergeßlichen Theaterabend.

... "Der Regenmacher" ist ein modernes Märchen, in dem das hässliche Entlein zum schönen Schwan wird. Durch den Kuss eines Prinzen. Im dem durch Lügen und Illusionen des Regenmachers die Lügen und Illusionen aller anderen offenbar werden. ... Die Zuschauer kommen aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Auch weil sich Stefan Pescheck als famoser Komödiant entpuppt. ... Als nach beinahe drei Stunden der erlösende Regen fällt, prasselt der Beifall des Publikums auf die Schauspieler hernieder".

Erlanger Nachrichten, 29.05.2018, Udo Güldner

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Homburg - Wenn es keine roten Rosen regnet

Die Komödie "Der Regenmacher" entführt im Homburger Saalbau in den Wilden Westen.

... es erwartete sie eine eine liebevoll inszenierte und mit viel Engagement gespielte Komödie mit romantischen Anklängen. ... Regisseur Thomas Rohmer inszenierte mit "Der Regenmacher" eine ebenso solide wie atmosphärisch dichte Geschichte mit logischem, leicht nachvollziehbarem Verlauf. Die Besetzungsliste las sich wie ein Lexikon der aktuellen Fernsehunterhaltung. Mit dabei: Oliver Clemens ("Die Bergretter"), der gekonnt in die Rolle des Regenmachers Starbuck schlüpfte. Herrlich erfrischend und intelligent: Magdalena Steinlein ("Sturm der Liebe") als unbändige Lizzie.  Mit Geduld und Sanftmut reagierte Hartmut Schreier ("SOKO 5113") als Farmer Curry auf die Flausen seiner Kinder. Florian Thunemann ("Wege zum Glück") als verantwortungsbewusster Sohn Noah und Stefan Pescheck als dessen jüngerer Bruder Jim ("Einsatz in Köln - Die Kommissare"), der nur Unsinn im Kopf hat. Bodenständig und sympathisch erlebte man Max König ("In aller Freundschaft"), der als Hilfssheriff für Recht und Ordnung sorgte. 

Auch zum Erfolg des Abends trugen auch das aufwändige Bühnenbild von Martin Käser und die authentischen Kostüme von Laura Burkhardt bei. Ganz unterschiedliche Szenen spielten sich auf der zweigeteilten Spielfläche ab. Zum einen das traute, einfache und um Wohnlichkeit bemühte Haus der Currys. Und auf der anderen Seite das höchst rustikale Büro des Sheriffs. Dort ging es auch handgreiflich zu, was den Zuschauern eine herrliche Schlägerei in Zeitlupe bescherte. Das Ganze mit Kleidung, wie man sie im Western erwartet, inklusive verzierter Cowboystiefel. Insgesamt gelang es Regie und Ensemble, das eigentlich als Konversationsstück angelegte Drama zu einer lebhaften und unterhaltsamen Komödie zu machen. Dafür gab es hmm Ende viel Applaus von einem gutgelaunten Publikum."

Rheinpfalz, 05.05.2018, Stefan Folz 

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Finnentrop -

Eine ganz besondere Aufführung hat die Kulturgemeinde Finnentrop am Mittwoch, 4. Oktober, den Zuschauern in der Festhalle Finnentrop geboten.

Das Theaterstück „Der Regenmacher“ feierte Premiere und ist ab jetzt bis Dezember und dann nochmals im Mai auf den deutschen Bühnen zu sehen.

Premiere in Finnentrop - das ist nicht alltäglich. Das weiß auch Tanja Nennstiel, Vorsitzende der Kulturgemeinde Finnentrop. „Wir haben dieses Stück schon vor zwei Jahren auf dem Inthega-Theatermarkt gebucht. Der Regisseur Thomas Rohmer hat uns angeboten, bei uns Premiere zu feiern. Da haben wir natürlich gern zugesagt.“ Ludwig Rasche, Geschäftsführer der Kulturgemeinde, ergänzt: „Wir hatten vor einigen Jahren auch schon mal die Premiere von My fair Lady“.

Der Vorteil von Finnentrop als Spielort: Eine Generalprobe vor Ort ist am Tag zuvor möglich. Daher reiste das gesamte Ensemble schon am Dienstag, 3. Oktober, an und übte das Stück am Tag der Deutschen Einheit in der Festhalle Finnentrop. „Wir durften einige Passagen miterleben. Das war schon beeindruckend, mit welcher Professionalität die Darsteller arbeiten“, so Tanja Nennstiel. Trotzdem waren alle vor und hinter der Bühne Minuten vor dem ersten Auftritt sichtlich nervös und angespannt. Doch davon bemerkten die  Zuschauer nichts. Zurück ins Jahr 1913: Von den Schauspielern Oliver Clemens, Magdalena Steinlein, Hartmut Schreier, Florian Thunemann, Stefan Pescheck, Max König und Dirk Mierau wurden die Zuschauer in den amerikanischen Westen des Jahres 1913 entführt: Dort herrscht eine große Dürre und jeder sehnt den Regen herbei. Da taucht Bill Starbuck auf. Er ist zunächst nichts anderes als ein liebenswürdiger Schwindler, der den Farmern für Geld und gute Worte verspricht, nur durch die Kraft seines Willens Regen für ihre ausgedörrten Felder vom glühenden Himmel herab zu zaubern. 

Aber der Regenmacher versteht sich nicht nur auf die Zwiesprache mit himmlischen Mächten, sondern auch auf den Umgang mit Frauen und Mädchen – und während der ersehnte Regen zunächst noch ausbleibt, gelingt es ihm, die scheue Lizzie Curry, die Tochter des alten Farmers, bei dem er zu Gast ist, in eine selbstbewusste Frau zu verwandeln, die Vertrauen zu sich selber und der Welt hat.

Er überzeugt Lizzie, dass auch sie, wie jede andere Frau, ihre verborgene Schönheit besitzt. Am Ende muss sich sie entscheiden: Folgt sie dem Regenmacher oder soll sie  Hilfssheriff File ihr Herz schenken. 

Das Publikum zeigte sich begeistert und als auch noch der ersehnte Regen kam, gab es kräftigen Applaus. Der Start der romantischen Komödie in Finnentrop dürfte für die kommenden Aufführungen gelungen sein.

Lokalplus.nrw, LP, 05.10.2017

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Gunzenhausen - 

250 Theater-Fans feierten den "Regenmacher"

Geglückte Premiere der Theater-Saison 2017/2018.

Rund 250 Besucher erlebten einen Abend mit starken Schauspielern und einer - ungewöhnlich genug - "romantischen Komödie" mit Tiefgang.

"Der Regenmacher" spielt auf der Farm der Curry-Familie in Kansas während der großen Dürre des Jahres 1913. Ein paar roh zusammengezimmerte Holzhütten bilden eine Kulisse, wie man sie aus vielen "Western-Filmen" kennt. Der kleine Unterschied: Auf der von Vater H. C. (souverän und ausdrucksstark: der TV-bekannte Hartmut Schreier), den Söhnen Noah und Jim, sowie deren Schwester Lizzie bewohnten Farm hört man bereits Radio und fährt Auto und telefoniert. Man leidet unter der Hitze und wartet sehnsüchtig auf Regen. 

Da erscheint eines Tages - Lizzie ist gerade von einem Verwandtenbesuch zurückgekehrt, bei dem sie eigentlich verkuppelt werden sollte - der charmante Schwindler Bill Starbuck (Oliver Clemens) und verspricht, es für 100 Dollar regnen zu lassen. Der nüchterne Noah und die desillusionierte Lizzie wollen den kleinen Gauner abblitzen lassen. Aber Vater H.C., dem der träumerische Lebenskünstler gefällt, und der jüngste, etwas einfällige, aber begeisterungsfähige Bruder Jim (bewältigt den schmalen Grat zwischen nettem Naivling und klischeehaftem Tölpel gut: Stefan Pescheck) gehen auf das Angebot ein. 

Trotz aller folgenden Bemühungen - Jim schlägt die Regentrommel, H.C. pinselt einen Blitzableiter-Pfeil: Natürlich ist Bill ein Betrüger, und das gesteht er Lizzie auch sofort, als deren Ablehnung langsam bröckelt und sich die beiden näherkommen. Aber der Mann mit den großen Träumen kann etwas anderes: Er kann das Mauerblümchen Lizzie, die "alte Jungfer", als die sie vom großen Bruder Noah geschmäht wird, über Nacht in eine stolze, sich ihrer Schönheit bewusste junge Frau verwandeln - eine kleine berührende, glänzend gespielte Szene des Stückes.

Vater H.C., dem das Glück seiner Tochter viel bedeutet, ist ihm dafür derart dankbar, dass er ihn sogar vor dem Sheriff zu verstecken versucht. Und diesen dann, als er den "Regenmacher" geschnappt hat, um Gnade bittet. Am Ende werben mit Starbuck und Deputy-Sheriff File (Max König) zwei attraktive Männer um die Gunst von Lizzie - und die entscheidet sich in einer ebenfalls fein gespielten Szene schließlich für den, den sie schon seit Jahren anhimmelt. Der lang ersehnte Regen, der sich mit Blitz und Donner ankündigt, macht das Happy-End schließlich perfekt. 

Die Zuschauer feierten Schauspieler und Regie (Thomas Rohmer, der Schmalz und Slapstick wohltuend vermied) mit lang anhaltendem Beifall - mit dem sich nach gut zwei Stunden in der doch recht kühlen Zionshalle auch ein wenig erwärmen konnten.

Nürnberger Nachrichten, Jürgen Eisenbrand, 31.10.2017

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Lübbecke -

Große und kleine Träume

... ein unterhaltsamer Abend für das Publikum. Auf dem Programm stand ein Western mit allen Schikanen: Cowboystiefeln und Sheriffstern, Colts und karierten Hemden. ... auf jeden Fall ist bei Nash auch eine ganze Menge Pathos im Spiel. Zum Glück setzte die Aufführung der Theatergastspiele Fürth da andere Akzente. Für Regisseur Thomas Rohmer lag der Fokus eindeutig auf dem Komödiantischen. Er ließ keinen Gag ungepflückt am Wegesrand stehen. Das begann mit einem "Wanted-Plakat" mit dem Konterfei des amerikanischen Präsidenten und endete mit Prügeleien, die Zeitlupe ausgeführt wurden. Dazu trug auch die musikalische Untermalung bei. ... Stefan Pescheck musterte sich als treuherziger Jimmy, der "immer das Richtige sagt, aber zum falschen Zeitpunkt", zum Publikumsliebling.

Fazit: locker-leichtes Naschwerk mit einem Topping aus geschlagener Lebensweisheit, das durchaus Appetit auf die weitere Saison macht.

Neue Westfälische Zeitung, Cornelia Müller, 24.10.2017

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Betzdorf - 

Ich bin schön

Wenn man die Menschen in Ruhe lässt, fühlen sie sich am wohlsten. Weil die unverheiratete Lizzie so denkt, igelt sie sich ein in ihr mangelndes Selbstbewusstsein, sperrt sich gegen ihre Gefühle und gegen die Liebe. (Auch) um diese junge Frau geht es in der temperamentvollen romantischen Komödie "Der Regenmacher", die am Dienstag unter der Regie von Thomas Rohmer von den Theatergastspielen Fürth in der Stadthalle Betzdorf aufgeführt wurde. Das Stück wurde 1954 uraufgeführt und 1956 mit Katherine Hepburn und Burt Lancaster verfilmt. Die Verfilmung wurde ein Welterfolg. Der Autor N. Richard Nash zeigt symbolisch die Unterschiede zwischen Realität und Romantik, Illusionen und der Macht des Glaubens an sich selbst. Das Ensemble der Theatergastspiele Fürth setzte das hervorragend um.

Das stimmungsvolle Bühnenbild zeigte, was sich der Zuschauer unter texanischer Wohnkultur vorstellen mag. Ein Wohnraum im Holzrahmenbau, ausgestattet mit Details wie einem alten qualmenden Herd, einem großen Grammophon und auf der anderen Seite das Büro des Sheriffs. ... Es kommt wie es kommen muss: die zunächst zweifelnde Lizzie lässt sich von dem charmanten jungen Mann überzeugen. In einer zarten Liebesszene findet sie ihr Selbstbewusstsein wieder und damit auch ihr Liebesglück. Sie weiß jetzt: Ich bin schön. Da ist der unverhoffte Gewitterregen ein gelungenes Ende. Die Darsteller wurden mit dem starken Applaus des Publikums belohnt.

Siegener Zeitung, gum, 19.10.2017

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Betzdorf - 

Ohne Träume trocknet das Leben aus

Die Blicke der Farmer richten sich erwartungsvoll gen Himmel. Wann fällt endlich der ersehnte Regen? Das Publikum in der Betzdorfer Stadthalle fiebert mit. Es nimmt Anteil am Leben der Familie Curry in dem Theaterstück "Der Regenmacher".  ... Natürlich ist Oliver Clemens in der Rolle des Bill Starbuck ein Schwindler - aber ein sympathischer. Und er gibt Lizzie Curry die Hoffnung wieder, er lässt sie träumen von der großen Liebe. Auch ihr Bruder Jimmy glaubt an den "Regenmacher". Stefan Pescheck spielt ihn überzeugend als naiven, aber liebenswerten großen Jungen, der immer ehrlich sagt, was er denkt. Florian Thunemann gibt nicht minder überzeugend den Gegenpart. Als älterer Bruder glaubt er, neben der Farm auch die Familie anführen zu müssen. Noah ist durch und durch Realist. Der Kampf um die Existenz setzt ihm zu, er ist verbittert und verweigert seinen Geschwistern die Suche nach dem eigenen Lebensglück. Hartmut Schreier, vielen bekannt als ehemaliger SOKO-Kommissar, sitzt als Vater zwischen den Stühlen und versucht verzweifelt zu vermitteln. "Der Regenmacher" legt den Finger in die Wunde: "Ihr glaubt an Nichts", hält er der Familie vor. ... "Der Regenmacher" zieht weiter, hinterlässt aber eine Botschaft: Jeder sollte sich selber treu bleiben und ruhig auch einmal ein Träumer sein. Denn ohne Hoffnung und Vertrauen vertrocknet das Leben. Die Zuschauer sind sehr angetan von dem Stück und auch vom Spiel der Darsteller. Es ist ein gelungener Start in die Saison. Und auch für die Farmer gibt es ein Happy-End. Denn am Ende des Stückes blitzt und donnert es. Der ersehnte Regen ist da.

Rhein Zeitung, Claudia Geimer, 19.10.2017

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"Rhythmischer Beifall in Unna für den Regenmacher".

14.11.2017

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Karlsruhe -

Das blaue Nass vom Himmel versprochen

Flockige Wortgefechte in der Badnerlandhalle: Nathan Richard Nashs Komödie "Der Regenmacher"

Aus dem hässlichen Entlein wird ein schöner Schwan. Der Außenseiter muss sich nur selbst akzeptieren. Nathan Richard Nashs Komödie "Der Regenmacher" war bei ihrem Erscheinen vor rund 60 Jahren schon so altbacken wie das reife Mädchen, dessen Verwandlung zur schönen Frau es in Abwandlung des dänischen Märchens schildert. Nash hatte die Story auf eine Farm in das von Trockenheit geplagte Texas verlegt, wo Lizzie ihrem Vater und ihren beiden Brüdern den Haushalt führt. Jede Hoffnung, dass sie noch einen Mann finden könnte, scheint geschwunden, nachdem sie die Versuche ihrer Familie, sie zu verkuppeln, brüsk ablehnt. Bruder Noah sagt ihr ins Gesicht, dass die hässlich sei und nie einen Mann finden werde. Da erscheint der Glücksritter und Betrüger Bill Starbuck,  der bald mit Sheriff File um Lizzie konkurriert.

Die Theatergastspiele Fürth, welche die romantische Komödie derzeit über die Lande schicken, haben sie in die Frühzeit des Telefons und der Glühlampe versetzt und dabei kräftig abgestaubt. Eine Reihe zupackend agierender Schauspieler wie Hartmut Schreier als der warmherzige, klug die Fäden ziehende Vater sowie Stefan Pescheck als Sohn Jimmy, der dem Zauber des Fremden wie auch der ersten Liebe vertraut, und Florian Thunemann als Noah, der besessen darauf ist, die Familie zusammenzuhalten, machen die Aufführung sehenswert. Bill ist ein findiger Schwindler, der für 100 Dollar den ersehnten Regen verspricht, und ein begnadeter Süßholzraspler, der in Lizzie ungeahnte Gefühle weckt und ihr Selbstbewusstsein stärkt. Oliver Clemens verkörpert auf überzeugende Weise den sich an seinen Worten vom Regenbogen und den Wasserfluten berauschenden Bill, der seinen Namen wie seine Erfolge erfunden hat. Für Lizzie vollbringt er ein Wunder. Sie erliegt seinem Zauber und seiner Verführung. Trotz Lehrerinnen-Brille kann Magdalena Steinlein nicht kaschieren, dass sie eine solche Erweckung nicht nötig hat. Eigentlich ist die "Sturm der Liebe"-Darstellerin zu jung und attraktiv für die Rolle, was nicht von Nachteil ist, da auch Max König als charmanter File kaum der Sheriff-Schule entwachsen sein dürfte. Zur Entscheidung gezwungen, erscheint ihr eine Zukunft an der Seite des stillen File vielversprechender als mit Bill in der Fremde ihren Träumen hinterherzujagen. Im grob gezimmerten Bühnenbild sorgte Regisseur Thomas Rohmer für feinere Töne und flockige Wortgefechte, so dass das ... Stück immer noch seinen Zauber zu entfalten vermochte.

BNN, dt, 12.12.2017

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Lünen - Extreme Dürre, grauer Alltag

Ein geheimnisvoller Fremder will es regnen lassen, mischt aber vor allem die Familie Curry auf. Das Stück "Der Regenmacher" überzeugte nicht nur durch das Ensemble, auch musikalisch konnte es sich sehen lassen.

... Erneut sind die Theatergastspiele Fürth am Donnerstagabend zu einem Gastspiel ins Hilpert-Theater gekommen. Diesmal mit der romantischen Komödie "Der Regenmacher", die das Publikum zeitlich rund um hundert Jahre zurückversetzt. Im Bühnenbild von Martin Käser spiegelt sich die verklärte Atmosphäre eines Spät-Westerns wider: ein verwegen kleiner Raum des Sheriffs, so wie ein den äußeren Stürmen trotzendes Blockhaus der entlegenen Farm. 

Zusätzliche Wirkung erzeugt Timo Willecke mit eingängiger Country Musik durch Fidel, Banjo und Drums, mit denen spannende Dialoge unterstützt werden. Thomas Rohmers Inszenierung gefällt durch ein flottes Timing in der Personenführung und verhilft damit jedem Akteur zur spielfreudigen Gestaltung der Rolle. Nashs Figuren sind allesamt lautere Menschen, die keine Konflikte wollen und dennoch hineingeraten. In seinen mit etlichen Streitigkeiten durchzeichneten Dialogen zeigt er weit entfernt von Sentimentalität und Kitsch die Realitäten familiärer Beziehungen auf: Der rechtschaffende Vater (Hartmut Schreier), der sich die Träume verbietende älteste Sohn (Florian Thunemann), der frisch verliebte jüngste Sohn (Stefan Pescheck) und die sich für reizlos haltende Lizzie. 

Die einfältigen Anstrengungen der Männer, Lizzie mit dem unwilligen Sheriff File (Max König) zu verhandeln, bevor sie eine alte Jungfer wird, versprühen Witz, zumal jenem die Frau bereits weggelaufen ist. Ausgerechnet der Fremde, von Lizzie sofort als Schwindler enttarnt, erweckt in ihr die Liebe zu sich selbst und nimmt ihr die Angst davor hübsch zu sein. Das spielt Oliver Clemens recht anschaulich. ... Schön zu sehen, wie Magdalena Steinlein Lizzie in eine begehrenswerte Frau verwandelt, wie sie Vertrauen fasst, Träume zuzulassen. Ihr vorbehaltloses Liebeserlebnis zwischen ihr und dem Fremden ist romantisch, weil dieser gewollte Augenblick als ein befreiender Bruch mit den Alltagszwängen erlebt wird, in die sie bislang eingespannt war. 

Auch Silke Ehrensmann aus Lünen war von Lizzie angetan: "Hier überzeugte eine junge Darstellerin, die wir uns merken sollten!"

Häufiger Szenenbeifall und der lange Schlussapplaus honorierten eine ansprechende Ensemble-Leistung".

Ruhrnachrichten, 26.05.2018, Rudolph Lauer 

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